Schwank aus dem Leben meines Computers

von Manuel am 24.12.2018 um 12:00 Uhr

Willkommen zurück! Passend zur Weihnachtszeit, will ich heute mal nicht über die neuesten Trends aus der Entwicklung sprechen, sondern einen Blick zurück werfen und erzählen, was ich über die Jahre so an Computern hatte. Aus heutiger Sicht sind die damaligen Kisten geradezu unvorstellbar, sowohl was die Ausstattung anging als auch die Preise, die dafür abgerufen wurden. Alles, was ihr in den folgenden Abschnitten lest, hat mich letztendlich zu dem geformt, der ich heute bin und das hat mich natürlich auch für meine berufliche Entwicklung geprägt. Wie sagt man so schön, es wurde mir in die Wiege gelegt.

C64

Ich war glaube ich fünf oder sechs Jahre alt, als die Familie von meinem Cousin einen Commodore 64 bekommen hat. Seht mir bitte nach, dass ich mich nicht mehr daran erinnere, wie viel wir dafür ausgegeben haben. Ich weis nur, dass diese Maschinen teilweise Neupreise von mehreren tausend D-Mark hatten. Ich kann mich aber gut daran erinnern, dass zur Ausstattung auch ein kleiner Röhrenfernseher als Bildschirm, ein 5,25 Zoll Diskettenlaufwerk und zwei Joysticks gehörten. Ich finde leider kein Foto mehr, dass ich hier gefahrlos verwenden kann aber es waren die kleinen schwarzen Joysticks mit zwei roten Knöpfen und einem roten Hebel, Kenner werden sich erinnern. Später haben wir uns noch einen moderneren Joystick zugelegt, um echtes Feeling aufkommen zu lassen, bei den verpixelten Flugsimulatoren der damaligen Zeit.

Intel 80486

Zwei bis drei Jahre später ging es dann bergauf. Während ein paar Freunde sich mit einem Intel 80386 rumschlagen mussten, zog bei uns ein Intel 80486 in den Haushalt ein. Damit hatten wir nicht nur ein vielfaches der Leistung - unter anderem 33 MHz Prozessortakt - unseres ersten Computers, sondern auch einen echten Monitor und es gab 3,5 Zoll Diskettenlaufwerke.

Das muss man sich mal vorstellen, hatte man mit den 5,25 Zoll Disketten gerade mal eine Kapazität von 170 kB, verzehnfachte sich der verfügbare Speicher fast, auf 1,44 MB! Spiele wie Doom oder Wolfenstein passten damit auf 7-10 Disketten. Und ich gestehe, diese Disketten habe ich erst vor einem halben Jahr entsorgt. Auch die letzten Diskettenlaufwerke mussten Platz machen für andere Sachen, wer weis ob die überhaupt noch funktioniert haben.

Zu dieser Zeit bin ich dann auch das erste mal mit einem Windows Betriebssystem in Berührung gekommen - Windows 3.11. Überwiegend schwarz-weiß war das Wort Maus noch nicht bekannt. Man bediente das System hauptsächlich mit der Tastatur und Spiele wurden weiterhin mit Tastatur und Joystick gespielt.

Intel Pentium

Danach wurde es richtig modern. Wir haben wieder eine Generation - den Pentium 1 - übersprungen und bekamen direkt den Pentium 2 mit unglaublichen 400 MHz. Damit konnte man schon richtig was anfangen. Das war auch die Zeit, in der CD-Laufwerke in Mode kamen und die guten alten Shareware Spiele-CDs in die Läden kamen. Tausende von Spielen auf einer einzigen Scheibe, was für ein Fortschritt!

Wenn man versuchte alte Spiele vom 80486 auf dem neuen PC zu spielen, kam man mit dem Schauen kaum hinterher, weil die Bildrate an die Taktrate gebunden war und die Spiele damit bis zu zehn Mal so schnell abgelaufen sind.

Auch die Betriebssysteme wurden moderner und Windows 95 schlich sich in mein Leben. Später wurde es von Windows 98 abgelöst. Und auch Mäuse wurden nun nicht mehr ausschließlich mit Fallen erledigt, sondern auch zur Bedienung von PCs verwendet.

Bevor wir im nächsten Abschnitt dann zu meinem ersten wirklich eigenen Computer kommen, gab es noch einen Zwischenschritt. Wir haben uns einen Pentium 3 mit 1 GHz zugelegt. Im wesentlichen blieb damit zwar alles beim alten, aber Spiele liefen nochmal etwas flüssiger und man konnte auch höhere Auflösungen einstellen.

Neuzeit

Kommen wir nun also zum ersten eigenen Computer. Das war so die Zeit, als Windows 2000 veröffentlicht wurde. Da ich schon immer auf ein gesundes Preis-/Leistungsverhältnis geachtet habe, war es damals ein System mit AMD Athlon Prozessor. Da ich bis dahin nie einen PC von innen gesehen habe, war es ein Komplettsystem, das zusammengebaut bei mir ankam. Durch meine Ausbildung habe ich dann das nötige Wissen gesammelt, um von da an die nachfolgenden Kisten selbst zusammenbauen zu können.

Über die Jahre gab es dann ein paar Hardware Austauschaktionen und auch die Betriebssysteme wurden dazu passend ausgewählt. Nach Windows XP folgte bei mir direkt Windows 7. Den Ausflug in die wunderbare Welt von Windows Vista habe ich mir gespart, auch weil ich von vielen Bekannten, die sich Komplettsysteme damit gekauft hatten, nur negative Berichte mitbekommen habe. Anders als viele andere, war ich bei Windows 8 von Anfang an dabei und war auch wirklich begeistert von diesem System. Es war eine neue Art der Menüführung und es lief sehr gut auch auf Tablets.

Bis auf eine Ausnahme waren meine Systeme immer AMD basiert. Nur als vor ein paar Jahren die Leistung von AMD meilenweit hinter der von Intel lag, habe ich mich dazu durchgerungen, einen etwas teureren Core i5 Prozessor und dazu passend natürlich ein Mainboard und den Arbeitsspeicher zu kaufen. Natürlich bin ich mittlerweile auch zu Windows 10 gewechselt und war auch von Beginn an im Windows Insider Programm. Das habe ich aber mittlerweile verlassen, da mir hier zu häufig komplette Neuinstallationen des System notwendig waren.

Kurz bevor ich diesen Blog startete, habe ich mein System noch einmal runderneuert. Es basiert jetzt auf einem AMD Ryzen 7 2700X. Dazu gab es auch 16GB Arbeitsspeicher, um die ganzen Virtualisierungen - inklusive Docker auf Hyper-V - flüssig laufen zu lassen, die man benötigt, um diverse Technologien auszuprobieren. Ich denke damit bin ich die nächsten Jahre wieder gut aufgestellt, um euch auch weiterhin mit aufheiternden Beiträgen versorgen zu können.

Ausblick

Wenn man sich die Entwicklung der letzten Jahrzehnte anschaut, dann macht das Lust auf die nächsten Jahrzehnte. Ich denke wir sind nicht mehr all zuweit entfernt von Sci-Fi Szenarien, die so vor 20 Jahren durch Filmemacher ersponnen worden sind. Ich hoffe, ihr seid alle mit dabei und freut euch genauso darauf wie ich.

Nun will ich euch aber nicht länger aufhalten. Wie immer hoffe ich auf regen Besuch, wenn die nächsten Beiträge veröffentlicht werden.