Willkommen zurück! Heute möchte ich auf etwas eingehen, das mich das komplette Jahr beschäftigt hat und mich auch in Zukunft weiter beschäftigen wird. Außerdem handelt es sich um ein Thema, das ausschlaggebend dafür war, dass ich diesen Blog gestartet habe. Lange Rede kurzer Sinn, es geht um Fortbildung.
Wieso, weshalb, warum
Falls ihr euch jetzt fragt, warum ich mich damit auseinandergesetzt habe und wieso ihr das auch machen solltet, dann lest schnell weiter. Ich habe nämlich tatsächlich mal von einem Bewerber gehört, der auf die Thematik der Fortbildungen angesprochen wurde, dass man das doch nicht müsse. Und ich muss zugeben, dass ich auch über die letzten Jahre etwas bequem geworden bin. Wenn ich das mit Autofahren vergleichen würde, habe ich vielleicht mal kurz nach vorne und hinten geschaut, was so in meinem Bereich oder meiner Spur an Neuerungen unterwegs sind. In diesem Jahr habe ich das erste Mal die Spur gewechselt und geschaut, was es in anderen Bereichen und Sprachen für neue Konzepte gibt. Und ich muss sagen, das waren so einige!
Das Thema Fortbildung ist nicht nur aber speziell in der IT-Welt sehr wichtig. Die ganze Welt wird immer schnelllebiger und wer sich nicht von Zeit zu Zeit nach Neuem umschaut, verpasst unter Umständen den davonfahrenden Zug. Bezogen auf die Web-Entwicklung gab es über die letzten Jahre viele Entwicklungen die sehr spannend sind. Angefangen bei Sprachkonzepten, über komplett neue Sprachen, wie Swift von Apple oder Kotlin von JetBrains, hin zu breit unterstützten neuen Designtechniken.
In den folgenden Abschnitten möchte ich nun genauer darauf eingehen, wie ich mir diese neuen Themen angeeignet habe und wie auch ihr euch Themen aneignen könnt, die euch entweder beruflich oder aber privat weiterbringen können und ziemlich sicher auch werden.
News, News, News
Ich habe vor einigen Jahren damit angefangen, News-Feeds von diversesten Quellen zu abonnieren und die dort veröffentlichten Beiträge zu verfolgen. Dabei habe ich mich nicht auf eine spezielle Richtung festgelegt, sondern viele verschiedene Bereiche berücksichtigt. Gebündelt habe ich das Ganze über den Dienst Feedly. Für alle wichtigen Plattformen gibt es dafür Apps, entweder von Feedly selbst oder sehr gute Umsetzungen von Drittanbietern, z.B. Nextgen Reader im Windows 10 Store.
In meinem Fall habe ich Seiten aus den folgenden Bereichen abonniert:
- IT allgemein: Hier werden allgemeine Themen wie Hardware, Software aber auch der Fachkräftemangel behandelt
- Windows und Entwicklung: Hier werden Neuigkeiten zu Windows und zur App-Entwicklung abgedeckt, auch weil es für mich die Plattform für meine tägliche Arbeit bereitstellt
- Web-Entwicklung: Für mich einer der wichtigsten Bereiche, hier gibt es Neues rund um die Sprachen und Techniken die im Web verwendet werden, z.B. JavaScript, PHP und CSS
- Weiteres: Um das ganze etwas aufzulockern, habe ich auch ein paar Seiten im Feed, die sich mit Inhalten beschäftigen, die ich eher als privates Hobby beschreiben würde
Über diese Artikel stoße ich dann oft auf neue Entwicklungen, die ich mir genauer anschauen möchte. Dazu verwende ich sehr häufig eine der nachfolgend beschriebenen Möglichkeiten. Da ich hin und wieder auch neue Sachen aufgreifen und darüber berichten werde, würde ich mich natürlich freuen, wenn ihr meinen Blog in eure Liste aufnehmen wollt. Den Link zum Feed findet ihr im Fußbereich jeder Seite.
Dokumentationen
Glücklicherweise befinden wir uns in einer Zeit, in der gute und vor allem ausführliche Dokumentationen zum guten Ton gehören. Da Weiterentwicklungen heute sehr rasant vonstatten gehen, sind diese Dokumentationen meist online verfügbar, wo man schnell auf Änderungen reagieren kann. Es hat sich beispielsweise eingebürgert, dass wenn man etwas für Open Source Projekte entwickelt, gleichzeitig auch die Dokumentation dafür bereitstellt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sich bis zu einem gewissen Grad sehr viel Wissen zu einem Framework oder einer Programmiersprache nur per Lesen der Dokumentation aneignen kann. Wie weit man dabei kommt, hängt dabei häufig von der Strukturierung des Ganzen ab.
Als Beispiel will ich mal die Dokus von Phalcon und Symfony vergleichen. Beide habe ich mir bereits ausführlich angeschaut und während meiner Projekte verwendet. Da ich vor einigen Jahren bereits mit Phalcon begonnen habe und dort eine sehr gute und strukturierte Dokumentation vorfand, war ich etwas überrascht als ich vor ca. einem Jahr mit Symfony begonnen habe. Dort war zwar der angebotene Inhalt sehr ausführlich, mit vielen Beispielen versehen und sehr gut verständlich. Die Struktur ist aber mehr als gewöhnungsbedürftig. Das liegt situationsbedingt aber auch dran, dass Symfony historisch gesehen eher eine lose Sammlung an Komponenten ist, während Phalcon ein vollständiges Framework ist. Bei Symfony kann man einzelne Komponenten unabhängig vom Rest verwenden, während Phalcon aufgrund des PHP-Moduls immer komplett in den Speicher geladen wird.
Solltet ihr also nächstes Mal auf etwas aufmerksam werden, das ihr vertiefen wollt, werft als erstes einen Blick auf die Dokumentation. Oft wird einem hier schon das wichtigste vermittelt. Solltet ihr dann weiter Interesse haben, ist vielleicht der nächste Punkt für euch zusätzlich interessant.
Lernplattformen
Ich bin in diesem Jahr ein großer Fan von Lernplattformen geworden. Bevor ich im Detail darauf eingehe, was geboten wird, möchte ich kurz zwei Vertreter nennen, mit denen ich viel Erfahrung gesammelt habe und die ich empfehlen kann: Udemy und SymfonyCasts. Die folgenden Zeilen sollen aber keine Werbung sein, sondern lediglich meine Begeisterung zum Ausdruck bringen.
Lernplattformen waren für mich dieses Jahr der Startschuss, um das Thema Fortbildung in Angriff zu nehmen. Ich weiß gar nicht mehr wie ich darauf gekommen bin, ich glaube ein Kollege hat mich darauf gebracht. Seitdem bin ich wie gebannt und verschlinge einen Kurs nach dem anderen. Ich habe dabei auch festgestellt, dass es für bestimmte Sachen besser ist, auch mal den Blickwinkel von Jemandem zu haben, der sich schon lange mit der Thematik beschäftigt.
Alle Plattformen die ich bisher getestet habe, bieten aber auch über das Lernen hinaus weitere hilfreiche Funktionen. Ihr könnt zum Beispiel Fragen stellen, wenn ihr irgendwo nicht weiter kommt. Ihr könnt euch auch an Diskussionen anderer Mitlernender beteiligen und so euer Wissen vertiefen. Viele sog. Dozenten erweitern ihre Kurse auch bei Bedarf wenn es Neuerungen gibt. Dozenten sind in diesem Sinne aber nicht immer Leute mit akademischem Grad. Jeder der möchte kann auch selbst zum Dozenten werden und eigene Kurse anbieten. Ich empfehle euch auch deshalb, die Möglichkeit zu nutzen und euch im Vorfeld eines Kaufs die verfügbaren kostenlosen Vorschau Lektionen anzuschauen. Damit bekommt ihr einen Eindruck vom Dozenten und ob er einen für euch verständlichen Vortragsstil hat. Ich habe tatsächlich den ein oder anderen Kurs nicht gekauft, weil mich der starke Akzent gestört hat und ich mir nicht vorstellen konnte, einen Kurs mit einer länge von 20 Stunden oder länger damit durchzuhalten. Solltet ihr euch dazu entschlossen haben, einen Kurz durchzuarbeiten, solltet ihr auf jeden Fall kursbegleitend auch das gelernte anwenden.
Es besteht natürlich immer die Möglichkeit, sich Videos auch auf YouTube anzusehen. Meine Erfahrung zeigt allerdings, dass hier häufig nur Einführungen zur Verfügung gestellt werden und für weitergehendes Wissen dann auf kostenpflichtige Kurse verwiesen wird. Es ist aber auf jeden Fall einen Blick wert, um sich schnell einen Überblick über bestimmte Themen zu verschaffen. Oft kann man danach beurteilen, ob sich der Aufwand und die Kosten lohnen, tiefer in die Materie einzusteigen.
Nun möchte ich aber doch noch ein paar Worte zu den beiden angesprochenen und von mir getesteten Plattformen los werden.
Udemy
Auf dieser Plattform gibt es unzählige Kurse aus allen Bereichen des Lebens. Vor allem als Entwickler findet man hier aber nahezu alles, was das Herz begehrt. Ihr könnt ohne Anmeldung durch die Kurse stöbern und euch umsehen. Sollte euch ein Kurs zusagen, müsst ihr nur noch auf einen der sehr häufigen Aktionsrabatte warten. Die Kurse gibt es für Einzelpersonen auf Abruf. Ich habe bisher nie mehr als 12€ für einen Kurs bezahlt. Wobei ich mir bei vielen Kursen mittlerweile sicher bin, die wären auch den vollen Preis wert. Die vermittelten Inhalte sind oft sehr tiefgreifend und führen zu einem umfangreichen Verständnis der Materie.
Für Firmen gibt es auch ein Flatrate Angebot, wobei ich davon weniger halte. Sowohl der Umfang der verfügbaren Kurse ist deutlich reduziert als auch der abgerufenen Preis ist etwas hoch. Man bekommt dafür eine ganze Menge an Kursen auf Einzelabruf, zumindest wenn man sich bis zur nächsten Rabattaktion gedulden kann.
Da es zu einem Thema oft mehrere Kurse bzw. Dozenten gibt, lohnt sich im Vorfeld eigentlich immer ein Vergleich. Ich persönlich werfe dabei oft einen Blick auf das Inhaltsverzeichnis, vergleiche die Kursdauer und schaue mir die verfügbaren Vorschauvideos an. Die meisten meiner gekauften Kurse haben eine Dauer von zehn Stunden und mehr. Wie bereits erwähnt gibt es zu fast allem was man sich vorstellen kann einen Kurs. Es werden auch sog. Softskills wie Präsentationstechniken, Führungsfertigkeiten oder Vortragsstile behandelt.
Ich schaue sehr häufig die Liste durch und setze dann einige Kurse, die mich interessieren könnten, auf die Wunschliste. Dort habe ich eine schnelle Übersicht der Preise und habe immer genug auf Lager, sollten meine gekauften Kurse mal zur Neige gehen.
SymfonyCasts
Wie der Name vermuten lässt, beschäftigt sich diese Plattform mit vielen Themen rund um das Symfony Framework. Lasst euch aber vom Namen nicht täuschen, es gibt dort auch viele andere Kurse rund um die Web-Entwicklung. Vor allem die Einführungskurse für PHP und JavaScript sind zu empfehlen, solltet ihr euch hier Wissen aneignen wollen. Darüber hinaus gibt es auch vereinzelt Kurse aus dem Bereich der Administration und für das Deployment von Anwendungen.
Das Ganze könnt ihr entweder per Einzelabruf oder als Abonnement bezahlen. Ich persönlich habe mich für das Abo entschieden, da ich in zwei Monaten den Großteil der angebotenen Inhalte durcharbeiten konnte und man die Videos für die einzelnen Lektionen auch herunterladen und später noch einmal anschauen kann.
Konferenzen
Ich will nur kurz über das Thema Konferenzen sprechen. Es gibt die verschiedensten Arten davon. Häufig befassen sie sich mit Themen rund um Firmen oder Anbieter von Frameworks, die die jeweilige Konferenz ausrichten. Ich persönlich war bisher noch auf keiner Konferenz, da zum einen die Preise teilweise recht happig sind, zum anderen die Themen oft zu breit gefächert sind.
Seminare
Ich erwähne diesen Punkt bewusst etwas weiter hinten und auch nur als Unterpunkt. Seminare sind für mich ein Relikt aus vergangener Zeit. Bevor ich für einen Kurs der ein bis zwei Tage dauert viele hundert Kilometer reise und dafür mehrere tausend Euro ausgebe, setzte ich mich lieber vor meinen Bildschirm und gehe in dieser Zeit in meinem eigenen Tempo einen Kurs auf einer der oben genannten Plattformen durch. Zum einen werden dort bestimmte Aspekte oft viel detaillierter behandelt, zum anderen kann ich jederzeit nochmal nachschauen, wenn ich etwas vergessen habe.
Zum Vergleich: Ich habe bei Udemy aktuell ca. 45 Kurse gekauft und bin preislich weit unter dem, was ein Seminar zu einem einzigen dieser Kurse kosten würde.
Ich möchte hier natürlich Niemanden beleidigen und ich bin mir sicher, dass der Großteil der angebotenen Seminare dieser Welt durchaus eine Daseinsberechtigung hat. Für mich persönlich ist das aber nichts.
Fazit
Ich habe euch nun einige Möglichkeiten vorgestellt, wie ihr das Wissen in eurem Bereich oder vielleicht auch darüber hinaus auf dem aktuellen Stand halten und erweitern könnt. Ich würde euch wirklich ans Herz legen, ein paar davon zu versuchen. Solltet ihr einen Punkt vermissen oder andere Fragen haben, könnt ihr mich gerne über das Kontaktformular im Fußbereich kontaktieren und ich werde den Artikel bei Bedarf überarbeiten.
Jetzt will ich euch aber nicht länger aufhalten und wünsche euch viel Spaß beim Lernen!